Högeln - ein alter, inzwischen abgeschaffter Höglinger Brauch.


Högeln - ein alter, inzwischen abgeschaffter Höglinger Brauch.

Der Ort Högling hatte bis etwa 1955 einen eigenen Brauch, mit dem er am Kirchweihmontag seine Neubürger, Knechte und Jungburschen in die Dorfgemeinschaft aufnahm. Nur wer "gehögelt" war, durfte sich mit Recht Höglinger nennen.

Mit der Musik zogen Burschen und Mädchen von Haus zu Haus. In der Stube gab es Bier und Kirtanudln (Schmalznudeln) und nach ein paar Tänzen im Hausflur ging es weiter zum nächsten Bauern, der seine Gäste in gleicher Weise bewirtete.

An der großen Dorflinde beim Schmied in der Höglinger Nordhälfte angelangt, wurde ein großer Kreis gebildet und das "Högln" unter dem Applaus vieler zuschauender Ortsbewohner vorgenommen. Die Kandidaten wurden von kräftigen Burschen an Armen und Beinen gepackt und mit dem Ruf, "Högl auf" dreimal hochgelupft. Am höchsten Punkt angelangt, hatte der Gehögelte jeweils ein kräftiges "Juhu" von sich zu geben. Wieder auf den Boden zurückgekehrt, wurde sein Haupt mit einem Haferl voll Wasser übergossen und ein Lindenzweig der alten Dorflinde überreicht. Ein Ehrentanz auf der Wiese für die "Gehögelten" schloss diese Zeremonie ab, aber im Wirtshaus wurde noch bis spät in die Nacht weitergetanzt und gefeiert.

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